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   Zerstoerung  
 


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Am 10. Mai 1631 versank die mittelalterliche Metropole Magdeburg/Unseres Herrgotts Kanzlei in Schutt und Asche. Die kaiserlich-katholischen Truppen unter Tilly leisteten ganze Arbeit. Der Ausdruck "Magdeburgisieren" wurde nach 1631 der Inbegriff für die totale Zerstörung einer Stadt. Nie zuvor wurde eine Stadt im deutschen Reich so radikal dem Erdboden gleichgemacht. Durch die Zerstörung Magdeburgs ist von der mittelalterlichen Stadt nicht viel übrig geblieben, einzig die Pfarrkirchen überstanden teilweise schwer beschädigt das Inferno. Unseres Herrgotts Kanzlei, die Pfarrkirche St. Ulrich und Levin, wurde als erste wieder aufgebaut. In den Turmknöpfen fand sich folgendes Dokument: „Den 10. Mai Anno 1631 ist diese gute Stadt Magdeburg von denen kaiserlichen und ligistischen Generalen Tilly und Papenheim mit Sturm Erobert, geplündert, die meisten Männer, viele Weiber und kleine Kinder jämmerlich ermordet und durch die Croaten nieder gesäbelt und anderer Gestalt um das Leben gebracht, viele Frauen und Jungfrauen geschändet, Rathaus, Kirchen, Schulen und alle andere herrliche publica aedificia samt der ganzen Stadt in die Asche gelegt und in weniger Zeit totalitär erbärmlich zerstört worden. Aber durch Gottes Gnade und Segen habe sich übergebliebene Bürger nach und nach versammelt und die sämtlichen Einwohner nach ausgestandenen ferneren großen Kriegstrubeln und allen anderen Beschwerden dergestalt vermehret, dass sie diesen Tempel des Herrn wieder aufzubauen angefangen, auch endlich heute unterschriebenem Dato, als den 11. August Anno 1659 (nachdem schon vorher drei Jahre die Kirche erbauet und die divina verrichtet worden) diese beiden Türme in dem lieben Rahmen Gottes aufzurichten und in vorigen Stand zu setzen angefangen. Der Barmherzige Gott bewahre die ganze Stadt, Kirchen Schulen und andere publica aedificia und alle christlichen Einwohner vor allem fernen Unglück. Erhalte diesen Tempel des Herrn bei dem reinen wahren Worte Gottes und gebe uns allen endlich zu seiner Zeit die ewige Freud und Seligkeit um Jesu Christi, seines eingeborenen liebsten Sohnes willen!  Amen."


Stand: 08. April 2009. Webmaster: Dr. Tobias Köppe, Vorsitzender Kuratorium Ulrichskirche e.V., Tel.: 0151/50151370, Email: tobiaskoeppe@hotmail.com